Geschichten von Mitmenschen

Jonas Heidrich

„Herausfinden, was ich kann!“

Mein Name ist Jonas Heidrich. Ich arbeite in Hofheim im Kreishaus und verteile Post und Pakete. Das ist nicht immer gleich viel Arbeit, aber es gibt immer was zu tun. Und du wirst nie arbeitslos.

Nach meiner Schule bin ich zu EVIM gegangen, bin ich in die Werkstatt, dann habe ich relativ schnell gesagt, dass ich hier raus will, weil es mir zu einfach die Arbeit war. Und es war, wo ich mich nicht wohlgefühlt habe. Ich will was, wo ich mich frei entfalten kann, wo ich neue Herausforderungen habe. Und Ralf Thies ist verantwortlich, dass wenn du willst, versucht er außerhalb von der Werkstatt einen Arbeitsplatz zu finden. Und dann habe ich gesagt: „Na gut, ich habe ja nichts zu verlieren. Wenn es nicht funktioniert, gehe ich halt zurück. Der Ralf hat die Kontakte herausgefunden, wo ich jetzt ein Praktikum machen könnte und das hat soweit auch gut funktioniert. Und dadurch habe ich gesagt: „Ich würde gerne langfristig arbeiten. Das hat, bis ich eingestellt wurde richtig, hat sechs Jahre gedauert, aber ich wusste, egal wie lange es dauert, ich will da richtig arbeiten, mein richtiges Geld verdienen. Das habe ich geschafft, mit Unterstützung. Es war für mich klar, dass ich nicht in die Werkstatt zurückgehe. Mein persönliches Ziel war, so frei sein wie es geht, auch für mich herauszufinden, was kann ich? Was kann ich nicht? Wo muss man daran arbeiten? Das war so mein Ziel, wo ich jetzt gesagt habe, das ist mir persönlich wichtig. Das war auch mein Ziel, von zu Hause wegzukommen und ja auch mit allen Lebensbereichen, (…) das klappt auch soweit gut. Ich lebe mit einer Partnerin, die in E-Rolli sitzt und das ist oder das war am Anfang eine große Umstellung, auf alles so zu achten. Wo gibt es eine Rolli-Toilette? Wo kann man rein? Wo kann man übernachten? So die ganze Kleinigkeiten, wo man da nicht bewusst drauf achtet. Ich freue mich jeden Tag, wo ich mit meiner Freundin alles so machen kann, soweit es möglich ist. Und das ist auch nicht selbstverständlich.

Meine Familie war schon immer sportlich. Angefangen habe ich mit K. P. Reiten. Dann bin ich irgendwann zu Basketball, weil ich gemerkt habe, nur in Halle ist auch nicht so mein Ding. Dann bin ich Rennrad gefahren. (…) Ohne Auto, so jedes Wochenende so ein Rennen zu fahren, war auch nervig und sehr teuer. Das Laufen habe ich schon mit meinem Vater gemacht. (…) Habe ich irgendwann entschieden, dass ich nur laufen will, hat natürlich einen praktischen Vorteil, egal wo du in den Urlaub bist, bist unabhängiger. Und es ist jetzt nicht so teuer wie andere Sportarten.

Ich hatte schon länger das Ziel gehabt, mal einen Marathon zu machen, aber allein die Vorbereitung, das habe ich mir nicht zugetraut. Und weil ich ja wusste, dass der Ralf Thies schon öfters oder schon sehr lang im Marathon gelaufen ist, habe ich gesagt: „Würdest du mich dahin begleiten?“. Das haben wir zusammen gemacht und war auch nicht immer so einfach in den Alltag zu bringen, aber hat funktioniert und war auch ein schönes Erlebnis. Ich habe viele Halbmarathons, aber nur einen Marathon. Warum macht man das? Es ist ein besonders Erlebnis, weil du an Grenzen stoßt, wo du nie dran kommen würdest, wenn du es nicht machen würdest.

Ich verbinde mit EVIM, dass ich die Chance gekriegt habe, wo ich arbeite, arbeiten kann und dass sie auch viele anderen Menschen die Chance geben, zu gucken, wo man steht, wo man arbeiten könnte, dass jeder eine Chance hat.

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